Zirkus Conelli verströmt zauberhafte Vorweihnachtsstimmung

Zürich / Schweiz // Eventbranche // Lesedauer 9 Minuten

Eine unserer frühesten Erinnerungen aus unserer Kindheit ist der Besuch eines Zirkus. Wenn der Frühling erwacht, machen Sie sich auf dem Weg. Eine Ausnahme davon bilden Weihnachts-Zirkusse. Sie erstrahlen in der emotionalen Vorweihnachtszeit und garantieren ein unvergessliches Erlebnis. Vorfreude und Neugier auf die Show, der aufregende Moment bis sich der Vorhang öffnet und eine Welt voller Akrobaten, Harlekine, Dompteure, Dresseure, Fakire, Jongleure, Pantomimen, Seiltänzer, Trapezkünstler, Stelzenläufer offenbart. Die Zirkuswelt mit Kinderaugen betrachtet, ist faszinierend und magisch. Aus betriebswirtschaftlicher Sicht verliert das Geschäftsmodell des ambulanten Schaugewerbes an Strahlkraft. Die Euphorie bleibt aus, wenn es heisst: «Der Zirkus ist in der Stadt». 

Der Zauber und Tradition der klassischen Zirkusse

Das Wort «Zirkus» leitet sich vom lateinischen Begriff «circus» ab und bedeutet so viel wie «Kreis». Der Ursprung liegt im alten Ägypten. Zeichnungen von Akrobaten zieren die Wände ägyptischer Gräber. Der Zirkus Maximus war der grösste Zirkus im antiken Rom und wurde bis ins 6. Jahrhundert für Wagenrennen, Gladiatoren- und andere Wettkämpfe genutzt. Der Erfinder des modernen Zirkus war ein Reiter. 1768 entdeckte der Brite Philip Astley, dass er auf dem Rücken seines Pferdes balancieren konnte, wenn dieser im Kreis galoppierte. Er probierte verschiedene Kreisgrössen aus und kam zum Schluss, dass ein 13-Meter-Ring optimal sei. Diese Standardgrösse für Zirkusmanegen gilt bis heute. 1770 gründete Astley in London das «Astley’s Amphitheater», in welcher er seine Solo-Pferdeshow mit Akrobaten, Musikern und Clowns anreicherte. Der erste Zirkus der Moderne war geboren. 

Um 1900 erleben die Wandershows ihre Blütezeit. Zahlreiche neue Zirkusse entstanden, die in riesigen Karawanen von Stadt zu Stadt zogen. Sie wurden auf den Rücken von Pferden, Affen und Hunden erbaut. Elefanten, Löwen, Bären, Nilpferde und Giraffen kamen dazu. Diese exotischen Tiere waren in Europa neu. Für viele Schausteller galt: «Elefanten und Clowns sind die Pfähle, auf denen man seinen Zirkus errichtet.» Die Bevölkerung strömte in Massen heran, um sich das Seltsame und Unmögliche anzusehen; exotische Tiere, bunte Kostüme, Feuer schluckende Männer und Schlangenfrauen faszinierten die Zuschauer. Während dem Ersten Weltkrieg, der Weltwirtschaftskrise sowie dem Zweiten Weltkrieg erleben die Varietékünstler eine wirtschaftliche Depression. Kinofilme und Fernsehen bedrohten das Business, denn die Öffentlichkeit hatte damit eine grössere Auswahl an Unterhaltungsmöglichkeiten. 

Ende des 20. Jahrhunderts fordern Tierschutzaktivisten Tiervorführungen in Zirkussen zu verbieten. Tiernummern in der Manege waren nicht mehr en vogue. Diese Haltung manifestierte sich nach und nach in der Bevölkerung. Diverse Städte verhängen ein Verbot für Elefanten-Vorführungen. Die Ticketverkäufe gingen zurück und erste Unternehmen müssen ihren Betrieb einstellen. Der Zirkus Roncalli kompensiert Tiernummern mit Innovation. Modernste Hologramm-Technik zaubern riesige Elefanten in die Manege. So entstehen Lichtbilder, die atemberaubend schön und majestätisch auf das staunende Publikum wirken. In der Jahrtausendwende schlug die Geburtsstunde des Zeitgenössischen Zirkus. Im Zentrum steht hier eine Geschichte, die dem Publikum durch artistische Einlagen und Kunststücke dargelegt wird, wobei Tiere selten Teil des Programms sind. 

Was Corona mit dem ambulanten Schaugewerbe machte

Die Corona-Pandemie hat die Veranstaltungsbranche wie ein Komet getroffen. Almosen statt Applaus bestimmten den Alltag. Von denen, die überlebt haben, stehen anspruchsvolle Herausforderungen an; das Unterhaltungssegment ist übersättigt. Oftmals muss eine ganze Saison vorfinanziert werden, was für die Unternehmer eine enorme Last bedeutet. Hinzu kommen steigende Betriebskosten, rückläufige Zuschauerzahlen, höhere Platzmieten und strengere Vorschriften, welche dazu führen, dass ein Stück Kulturgeschichte untergeht. Mit gut einer Milliarde Dollar hat der verschuldete Cirque du Soleil – einer der bekanntesten Namen im Business – im Sommer 2020 Insolvenzschutz beantragt. 

Corona und der damit einhergehende Pandemie-Lockdown haben die traditionellen Wanderzirkusse in der Schweiz stark zu spüren bekommen. Aktuell gibt es nur noch eine Handvoll bekannter Zirkusse. Während einige Firmen mit einem nicht funktionierendem Geschäftsmodell durch staatliche Zuschüsse noch am Markt sind, haben bekannte Zirkusse oft keine Zuwendungen erhalten. Nicht ohne Folgen; nach 56 Jahren ging der zweitgrösste Schweizer Zirkus Royal 2020 in Konkurs. Auch der bekannte Aargauer Zirkus Nock, welcher als ältester Zirkus der Schweiz durchs Land zog, musste nach 158 Jahren die Bücher deponieren. Anders beim 1919 gegründeten Schweizer Nationalzirkus Knie, welcher als grösster Zirkus der Schweiz pro Jahr über 340 Vorstellungen in diversen Ortschaften abhält. Im Jubiläumsjahr 2019 konnte mit einem Crowdfunding über 254’101 Franken zur Finanzierung einer neuen Zeltplane eingesammelt werden. Über 498 Zirkusfans haben innerhalb von nur vier Monaten diesen Betrag zugesagt. Die erste Tournee ohne coronabedingte Einschränkungen im 2022 war dann auch die erfolgreichste Tournee in der über 100-jährigen Geschichte des Unternehmens Knie. An allen Spielorten waren die meisten Vorstellungen ausverkauft, sodass Zusatzvorstellungen gespielt wurden, um der grossen Nachfrage gerecht zu werden. Im aktuellen Programm sind Tier-Performance mit Haus- und Nutztieren vorhanden. Bereits 2004 verbannte das Knie-Management Löwen aus der Manege, seit 2016 wurden Elefanten aus dem Programm gestrichen. 

Das durch Corona verursachte negative Konsumklima ist noch nicht überwunden und schon prägen der aktuelle Pessimismus in der Wirtschaft die Konsumentenstimmung. Verursacht wird dieser Trend durch den Krieg in der Ukraine, Inflation sowie steigende Energiekosten und Mieten. Und wer profitiert von einer Rezession? Unternehmen, die Güter des täglichen Bedarfs herstellen. Diese werden weiterhin konsumiert, während an der Freizeitgestaltung gespart wird. Doch was tun, wenn das eigene Unternehmen in der Unterhaltungsbranche tätig ist? Den Betrieb positionieren und die Chance eines Nischenmarktes für sich entdecken, um so dem Friedhof der Konkurse zu entgehen.

Verzauberte Manege: Eintauchen in eine Welt voller Wunder

Unbestritten gehört der Zürcher Weihnachtszirkus Conelli zur Spitze Europas. Sehr früh – bereits 1983 – setzten die Traumverkäufer der Zirkusdynastie Gasser auf eine zauberhafte Show in der emotionalen Vorweihnachtszeit. Die Macher bewiesen Weitsicht und Mut in der Neupositionierung: Humor und Spitzenqualität in märchenhafter Atmosphäre sind die Zutaten, welche die Weihnachtsshow in der Limmatstadt Zürich unvergesslich macht. Während sich klassische Zirkusse ab Ende Oktober ins Winterquartier zurückziehen, erstrahlt das rote Chapiteau des Conelli mit seinen 900 Plätzen Jahr für Jahr Ende November auf der Märcheninsel Bauschänzli. Innerhalb von nur sechs Wochen verströmen zirzensische Darbietungen mit kulinarischen Highlights Weihnachtsstimmung. Für die 42 Tage Premiere – mit zwei Vorstellungen pro Tag – wird lange und hart gearbeitet; rund um das Programm und die Regie arbeitet die Familie Gasser beinahe ein Jahr, bis Artisten, Musik und Kostüme fixiert sind. Dieser Aufwand lohnt sich. Vor der Corona-Pandemie besuchten jedes Jahr zwischen Ende November bis anfangs Januar rund 60’000 Personen die begehrten Schweizer Aufführungen. «Zehn Tage Weihnachtszirkus bringen oft einen Umsatz wie zwei bis drei Normalmonate Zirkus», meinen Szenenkenner. So kommt pro Saison ein Millionenumsatz zustande. Dieses beachtliche Ergebnis kommt nicht von irgendwo; die Zirkusvorstellungen gibt’s je nach Platzkategorie zwischen 39.— bis 99.— Franken. Galavorstellungen mit einem 4-Gang-Gourmet-Menü kosten bis 269.— Franken. 

Warum es sich lohnt, sich dem Zauber einer Weihnachtshow hinzugeben

Der mit dem SWISS LOCATION AWARD ausgezeichnete Weihnachtszirkus Conelli begeistert zum 40-jährigen Jubiläum im 2023 mit einem Topprogramm. Zahlreiche Künstler aus aller Welt präsentieren eine bunte Show. Der rote Teppich am Eingang heisst das Publikum willkommen und verleiht den wartenden Besuchern das Gefühl, etwas Besonderes zu sein. Die Farbe Rot – genauer Purpur, gilt als kostbarster Farbstoff der Welt – steht für Ruhm und Glamour. Überaus passend für einen Weihnachtszirkus. Na dann: Vorhang auf! Zahlreich strömen, zur feierlichen Einstimmung während der Adventszeit, die Gäste ins weihnachtlich geschmückte Vorzelt. Am Eingang drücken die freundlichen Türsteher Goldsternchen auf die Wangen der Besucher. Eine Pianistin spielt, im märchenhaften weissen Tüll, hoch über den Köpfen schwebend, ein klassisches Stück. Die Glasbühne, auf der sie spielt, steht im Herzen des Zeltes, oberhalb der Champagner-Bar. Staunen geht durchs Publikum. Popcorn und Zuckerwatten liegen in der Luft. Es ist geheizt und man fühlt sich wohl. Hereinspaziert. Das Hauptzelt lockt mit Lichteffekten. Man tritt in eine blaue, poetische Märchenwelt aus Sternen, inszeniert von Schweinwerfern. Ein Violine-Trio steht im Scheinwerferlicht und unterhält das wartende Publikum, während die Plätze eingenommen werden. 

Je virtueller der Alltag, desto mehr zählt echter Zirkuszauber 

Endlich ist es so weit. Der schwere Samt-Vorhang öffnet sich und die Show kann beginnen: Vierzehn Musiker unter der Leitung von Kapellmeisters Aleksander Maliszewski – das grösste Zirkusorchester in Europa – stimmen auf ein Topprogramm ein. Als Auftakt und roter Faden durchs Programm wirbelt das Komiker-Duo Roli und Tonino durch die Manege. Beeindruckend geht es zu bei Victor Krachinov aus Russland. Der Jongleur wirbelt seine Kegel in atemberaubendem Tempo durch die Luft. Poesie hoch oben unter der Zirkuskuppel zeigt Sharyn Monni. Die Italienerin präsentiert akrobatische Kunststücke ungesichert an Bändern sowie in einer schwebenden Glaskugel. Kugeln vor Lachen lässt sich ab Domino Gasser. Der Sohn von Marion und Frithjof Gasser, welchen man seit Jahren vom Verzehrtheater Clowns & Kalorien kennt, ist bei der grossen Weihnachtshow mit einer eigenen Nummer in der Manege präsent. Ruhig wird’s, wenn Li Dahzi auftritt. Meisterhaft beherrscht der Chinese seine Stühle, welche er in schwindelerregender Höhe zu einer Pyramide stapelt. Was für ein akrobatischer Kraftakt. Eine halsbrecherische Komik liefert der Russe Konstantin Mouraviev.

Spektakulär präsentiert er auf seinem Rhönrad, wie stressfrei Abnehmen geht. Dieser Humor kommt bei den Zuschauern an. Im Artisten-Repertoire darf auch das Können der «Flying Diggerz» nicht fehlen. Die aus Japan stammende Truppe hebt Seilspringen auf ein neues Niveau. Grosse Standing Ovation erhält das Kraft-Duo A & A. Die zwei Athleten Adam und Anton präsentieren sich als lebendige Kunstwerke und zeigen dabei dem staunenden Publikum, was die Kraft, Schönheit und unvorstellbaren Möglichkeiten des menschlichen Körpers. Tolle Darbietung. Perfekte Zirkusunterhaltung bietet das Chinese Pole Duo. Auf ihrem Hochseil werden schwindelerregende Stunts gezeigt. Für musikalische Programmunterbrechung sorgt das Duo Maria Stukey und Evan Andrews, welche in einzelnen Nummern von Jeremy Konrad Gasser und den Conelli-Dancers begleitet werden. Die Show wird in professioneller Eleganz von der Familie Gasser moderiert. Das Zirkus-Gen wird bei Conelli von Generation zu Generation weitergereicht. Atemberaubende Akrobatik, Poesie, mitreissende Komik, Tanz und ein Live-Orchester ernten tosenden Applaus vom Publikum für dieses mehrstündige Zirkus-Spektakel. Theater und Akrobatik kompensieren wilde Tiernummern. Eine magische Welt eben!

Fazit

Die Natur macht es uns vor: Die Spezialisierung ist ein evolutionskonformes Naturgesetz und zeitgleich eine Überlebensstrategie. Die Parallelen des intensiven Wettbewerbs in unserer Wirtschaft und der Natur ist verblüffend; Flora und Fauna haben sich im Laufe der Zeit spezialisiert, um zu überleben. Was in der Natur als Gesetz gilt, muss sich in der Wirtschaft mehr durchsetzen. Unternehmen, die sich spezialisieren und in der Nische positionieren, haben die grösste Chance sich im Markt zu bewähren. Im harten Alltag des Zirkuszaubers bleibt, wer sich neu erfindet. Fokussierung ist das Schlagwort. Weihnachtszirkusse sind eine Form davon. In wenigen Wochen spielen sie einen Jahresumsatz ein. Vorhang auf, für «A SPECIAL COMPANY»! Und zum Schluss: Wenn Sie irgendwo ein erfolgreiches Unternehmen sehen, dann liegt es daran, dass irgendwann irgendjemand eine mutige Entscheidung getroffen hat. ZWINKER!

Circus Conelli
Telefon 044 212 33 33
E-Mail: office@circus-conelli.ch
www.circus-conelli.ch
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